Der Stammheimer Museumsfrühling 2015 war geprägt von der Erinnerung an das Kriegsende vor 70 Jahren. Der Ruf: "Die Amis kumma" hallte am 8. April 1945 durch die Straßen und Gassen und kündigte an, dass der Krieg nun auch bei uns bald zu Ende sein müsste.
Eine große Sonderausstellung, hinterlegt mit vielen Bildern und Dokumenten, gibt Einblick in jene Zeit und stellt gleichzeitig die Frage: "Besiegt oder Befreit?" Die Antwort soll jeder Besucher nach eigener Erkenntnis, selbst finden. Die Sonderausstellung wird noch bis zum Saisonende im Oktober 2015 zu sehen sein.
Hochrangige Persönlichkeiten aus Politik, Bundeswehr und Wirtschaft waren wieder zu Gast beim Festakt am Samstagvormittag. Mit Herrn MdB Hartmut Koschyk konnten wir wieder einen erfahrenen Abgeordneten als Schirmherrn gewinnen. In seiner Rede ging er besonders auf die Situation der damaligen Flüchtlinge und Vertriebene aus Schlesien oder Ostpreußen ein, die wohl eine andere Antwort auf die Frage "Besiegt oder Befreit?" gefunden hätten als beispielsweise Menschen aus dem Westen. In seiner Verwendung als Major d.R. sprach er über Begegnungen mit Militärattaches verschiedener Länder und deren heutige Sicht auf Deutschland.
Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt gab in seinem Vortrag einen Auszug aus seinen persönlichen Erlebnissen, denn auch Herr Reichardt war wie so viele Kriegskinder auf der Flucht. In teils humorvoller Art erzählte er, wie er sich als 7-jähriger in seiner neuen Heimat Oberfranken durchs Leben kämpfen musste.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Nachstellung des Einmarsches der US-Truppen vor 70 Jahren. 100 Darsteller aus der ganzen Republik und der Schweiz waren gekommen um mit Fahrzeugen, authentischen Uniformen und viel Equipment das Szenario zu unterstützen. Nicht authentisch für Stammheim, wohl aber für viele andere Orte waren dabei letzte Kampfhandlungen mit dem Volkssturm.
Am Samstagabend fand dann mit American GI`s und German Froleins eine große Versöhnungsparty statt.
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