Historie zum Anfassen – unser Außengelände

Im weitläufigen Außenbereich des Museums erwartet Sie Militärtechnik aus über 150 Jahren – original, imposant und teils begehbar. Entdecken Sie historische Flugzeuge, Raketenanlagen, eine originalgetreue RAD-Baracke sowie einen Schutzbunker aus der Zeit des Kalten Krieges. Ein besonderes Highlight: Die historische Feldbahn, die heute als Rundfahrtbahn Besucher über das Gelände führt – Technik zum Anfassen und Mitfahren.

Aussengelände

Auf dem weitläufigen Freigelände des Museums erwarten Sie beeindruckende Exponate aus verschiedenen Epochen der Militär- und Technikgeschichte.

Feldbahn und Großgeräte – Entdecken Sie eine Sammlung an schweren Maschinen, darunter zahlreiche seltene Ketten- und Panzerfahrzeuge sowie historische Raketen.

Historische Luftfahrt – Sehen Sie das erste Jagdflugzeug der Bundeswehr, die F-84 Thunderstreak, sowie den größten einmotorigen Doppeldecker der Welt, die Antonov AN-2.

Begehbare Bunker- und Stellungsanlage – Tauchen Sie ein in die Geschichte des Ersten Weltkriegs. Die rekonstruierte Bunkeranlage, teilweise mit originalem Baumaterial errichtet, vermittelt einen eindrucksvollen Einblick in die harten Lebensbedingungen der Soldaten an der Front. Vom Befehlsstand bis zum Bunkerlazarett wird deutlich, mit welchen Entbehrungen der Alltag im Gefechtsfeld verbunden war.

Die Ausstellung der Pioniertechnik ist besonders umfangreich. Sehen sie Pontons, Planierraupe, Amphibienbrücke „Alligator“, M-Boot und den gewaltigen Brückenlegepanzer M 48 mit 60t Einsatzgewicht. 

Erleben Sie Militär- und Technikgeschichte hautnah auf einem der vielseitigsten Museumsgelände Deutschlands.

Feldbahn

Das Schild „Stammheim Hbf“ ist natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen – einen Hauptbahnhof hat Stammheim nie besessen.
Dafür gehört seit 2002 eine historische Schmalspurbahn mit Lokschuppen fest zum Museum. In Kombination mit alten Straßenwalzen vermittelt sie anschaulich, wie früher Straßen gebaut und Schüttgüter transportiert wurden.

Feldbahnen erlebten ihren größten Aufschwung während und nach dem Ersten Weltkrieg. Eine letzte Blütezeit hatten sie nach dem Zweiten Weltkrieg als sogenannte Trümmerbahnen in den zerstörten Städten. Mit dem Aufkommen leistungsfähiger Lastwagen verschwanden sie jedoch rasch aus dem Alltag.

Heute sind Feldbahnen außerhalb von Museen nur noch selten im Einsatz – etwa in Torfabbaugebieten, im Untertage-Bergbau, auf Tunnelbaustellen oder in Teilen der Landwirtschaft in sogenannten Entwicklungsländern.

flugkörper und Flugzeuge

Im Innenbereich der Feldbahnanlage präsentiert das Museum Artilleriewaffen, Lenkflugkörper und Flugzeuge aus der Zeit des Kalten Krieges. Die rasante technische Entwicklung im Zweiten Weltkrieg führte – oft aus der Not geboren – zu einem gewaltigen Innovationsschub, der sich in den 1950er- und 60er-Jahren fortsetzte. Vor allem in der Flugzeug- und Raketentechnik trieb die gegenseitige Aufrüstung der Machtblöcke diese Entwicklung maßgeblich voran.

Einige unserer Exponate gelangten nur durch außergewöhnliche Zufälle, langwierige Verhandlungen oder viel Glück ins Museum. So ist die Flügelbombe „Matador“ heute eine echte Rarität: Weltweit sind nur drei Exemplare bekannt. Eine davon wurde in stark beschädigtem Zustand auf einem ehemaligen Bundeswehr-Schießplatz entdeckt – rein zufällig. Nur sechs Monate später fand sich unter glücklichen Umständen in einem nahegelegenen Waldstück sogar die passende Abschussrampe.

Auch der spektakuläre Überführungsflug der Antonow – des größten Doppeldeckers der Welt – war eine logistische Herausforderung. Erst nach intensiven Verhandlungen konnte eine einmalige Landeerlaubnis erteilt werden. Die Maschine setzte direkt auf den Mainwiesen neben dem Museum zur Landung an – ein unvergesslicher Moment in der Geschichte unseres Hauses.

Die RAD-Baracke

Vielseitige Nutzung in Zeiten des Wandels

Seit der Gründung des Reichsarbeitsdienstes (RAD) im Jahr 1933 diente dieser als jederzeit einsatzfähige Bautruppe im Dienst der nationalsozialistischen Führung. Eine der größten Herausforderungen war die Unterbringung der Arbeitskräfte, die durch schnell errichtbare Holzbaracken in modularer Bauweise gelöst wurde.

Die Baracken bestanden aus einer Holzskelett-Konstruktion und wurden in der Regel auf einem Pfahlrostfundamenterrichtet. Ihre flexible Bauweise ermöglichte einen schnellen Auf- und Abbau, sodass sie für unterschiedlichste Zwecke genutzt wurden.

Neben der Unterbringung von RAD-Einheiten fanden diese Baracken auch als Notlazarette, Arbeitslagerunterkünfte und später als Notbehausungen für Vertriebene und Ausgebombte Verwendung.

Im Jahr 2014 wurde eine dieser Baracken originalgetreu im Museum aufgebaut und zeigt heute verschiedene historische Nutzungsszenarien:

Verschiedene Epochen und Verwendungszwecke der Baracke

Stube einer RAD-Maidenführerin
Auch Frauen wurden im Reichsarbeitsdienst eingesetzt. Junge Frauen leisteten ein Pflichtjahr als sogenannte Arbeitsmaiden, oft in der Landwirtschaft oder als Flakhelferinnen an der Heimatfront.

Krankenzimmer im Feldlazarett
Mit der zunehmenden Zerstörung der Städte im Zweiten Weltkrieg wurden auch zahlreiche Krankenhäuser unbenutzbar. Verwundete und Kranke wurden daher in ländliche Regionen verlegt, wo sie in Schulen, Wirtshäusern oder geräumten Baracken versorgt wurden.

Flüchtlingsunterkunft nach dem Krieg
Nach dem Kriegsende suchten ausgebombte Familien, Flüchtlinge und Vertriebene aus den Ostgebieten dringend nach Wohnraum. Baracken dienten als provisorische Unterkünfte, in denen Menschen oft unter schwierigen Bedingungen auf engstem Raum lebten.

KZ-Baracke und Zwangsarbeiterunterkunft
In Konzentrationslagern sowie in der Nähe von Rüstungs- und Industriebetrieben wurden Baracken dieser Art als Unterkünfte für Zwangsarbeiter genutzt. Die primitiven Lebensbedingungen in diesen Lagern stehen als Mahnmal für eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte.

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