Ländliches leben im 20 Jahrhundert – Scheune

In der Scheunentenne steht unter anderem eine Dreschmaschine, die von einem Gasmotor mittels Treibriemen angetrieben wird. Die Kraftübertragung zu weiteren landwirtschaftlichen Geräten erfolgt über eine Transmission.

Mit einer 1€-Münze können Sie die Anlage in Bewegung setzen.

Die Scheune

Fränkische Dörfer waren über Jahrhunderte hinweg von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft geprägt. Auch in Stammheim lebten die meisten der rund 750 Einwohner von der Bewirtschaftung kleiner Höfe. Daneben gab es 19 Handwerksbetriebe, die jedoch in der Regel nicht allein zum Lebensunterhalt der Familien beitragen konnten, sondern lediglich ein zusätzliches Einkommen neben der Landwirtschaft boten.

Einen Teil dieser traditionellen Handwerksberufe können Sie heute in unserer Scheune entdecken. Der Zugang zu diesem Ausstellungsbereich erfolgt über Halle 1 und wird von einer imposanten Dreschmaschine bestimmt, die einen beeindruckenden Einstieg in die Welt der historischen Gewerke bietet. 

Schreinerei

In der Schreinerei finden Sie Werkzeuge und Maschinen, die aus der Zeit zwischen 1910 und 1960 stammen. Die Schreinerei ist auch heute noch in Betrieb, denn die meisten Holzarbeiten werden vom Museumspersonal selbst ausgeführt. Wir bitten Sie daher um Verständnis, dass dieser Raum aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden darf.

Gesindestube

Der Landadel benötigte für die Bewirtschaftung seiner ausgedehnten Agrarflächen große Gehöfte und viele Arbeitskräfte. Knechte und Mägde verdingten sich dort, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Gesindestube diente als Esszimmer für das landwirtschaftliche Personal.

Schusterei und Schneiderei

Im Obergeschoss der Scheune befindet sich eine Schusterei und eine Schneiderei, wie sie einst auch in Stammheim zu finden waren.

Beide Handwerke gehörten zu den unverzichtbaren Gewerben in einem fränkischen Dorf. Besonders für die ländliche Bevölkerung, die oft auf eine lange Nutzung und Reparatur ihrer Kleidung und Schuhe angewiesen war, waren diese Werkstätten von großer Bedeutung.

In Stammheim selbst arbeiteten einst vier Schneider, die mit ihrer Arbeit oft kaum genug zum Leben verdienten. Das Schneiderhandwerk war geprägt von harter, ausdauernder Arbeit und wenig Lohn. Zu den häufigsten Aufgaben der Schneider gehörte es, abgetragene Kleidungsstücke zu flicken und Stoffe einzusetzen, um Jacken, Hosen oder Hemden noch möglichst lange nutzen zu können. Maßgeschneiderte Kleidung war für die meisten Dorfbewohner unerschwinglich.

Auch der Beruf des Schusters war eng mit dem Alltagsleben der Landbevölkerung verbunden. Schuhe waren kostbar, wurden oft von Generation zu Generation weitergegeben und immer wieder repariert. 

Schmiede

Links neben der Scheune befindet sich die originalgetreu eingerichtete Dorfschmiede, ein Ort, an dem über viele Generationen hinweg das Feuer nie ganz erlosch. Die Schmiede war das Herzstück jeder ländlichen Gemeinschaft und spielte eine zentrale Rolle im täglichen Leben der Dorfbewohner. Sie war nicht nur Arbeitsplatz des Schmieds, sondern auch ein sozialer Treffpunkt, an dem Neuigkeiten ausgetauscht und Geschichten erzählt wurden.

Der Schmied war ein angesehener Handwerker, dessen Wissen und Können für die Dorfbewohner unentbehrlich waren. Mit kräftigen Hammerschlägen, geschicktem Handgriff und großem Erfahrungsschatz stellte er eine Vielzahl unentbehrlicher Werkzeuge und Gerätschaften her.

In unserer Ausstellung können Sie den Arbeitsplatz des Schmieds mit all seinen traditionellen Werkzeugen und Maschinen entdecken. Hier lassen sich die Spuren vergangener Handwerkskunst lebendig nachempfinden und zeigen, wie wichtig das Handwerk für das Funktionieren des dörflichen Lebens einst war.

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