Leben im Ausnahmezustand – Vom Überleben im Krieg

Halle 2 erstreckt sich über zwei Ebenen und zeigt eindrucksvoll, wie Krieg das Leben von Zivilisten und Soldaten prägte – vom Überleben im Luftschutzkeller bis hin zu persönlichen Schicksalen an der Front. Die Ausstellung beleuchtet sowohl den Alltag unter den Belastungen des Krieges als auch individuelle Erfahrungen, dokumentiert durch originale Objekte, Uniformen und persönliche Erinnerungsstücke.

Erdgeschoss: Überleben im Krieg

Ein Rundgang durch unser Museum bietet eine Vielzahl spannender Einblicke in die Militär- und Zeitgeschichte. Im Erdgeschoss begegnen die Besucher eindrucksvollen Exponaten, die den Alltag und das Leben im Krieg eindrucksvoll veranschaulichen. So erfahren Sie mehr über die Schulzeit während des Krieges, das Leben an der sogenannten „Etappe“, die Versorgung der Truppen sowie den Einfluss der Hitlerjugend auf das Alltagsleben. Anschauliche Szenen vermitteln zudem, wie Menschen in den Trümmern zerstörter Städte lebten, wie sie Bombenangriffe im Keller überstanden oder sich mit den Herausforderungen des Zivilschutzes und der Feuerwehr auseinandersetzen mussten.

Technikinteressierte kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Zu den besonderen Raritäten zählt der letzte noch intakte deutsche U-Bootmotor. Darüber hinaus sind seltene Großexponate wie die legendäre 8,8 cm-Flak – eine der bekanntesten Flugabwehrkanonen des Zweiten Weltkriegs – und ein imposanter Flakscheinwerfer der Wehrmacht zu sehen. Eine separate Ausstellung erinnert an den oft vergessenen Wüstenkrieg in Nordafrika, der das Kriegsgeschehen weit über Europa hinaus prägte.

Obergeschoss:

Soldatenleben und Geschichte im Wandel

Das Obergeschoss widmet sich vor allem den persönlichen Seiten der Geschichte: Hier werden Soldatenschicksale, Erlebnisse in Gefangenschaft sowie die Rolle der Militärseelsorge beleuchtet. Ausstellungen zu den drei Teilstreitkräften der Bundeswehr sowie wechselnde Sonderausstellungen zu Themen wie Handfeuerwaffen, Fernmeldetechnik oder Orden bieten immer wieder neue Perspektiven. 

Ein eigener Bereich widmet sich den militärischen Entwicklungen vom fränkischen Reichskreis über das Kaiserreich bis hin zum Dritten Reich – mit besonderem Fokus auf strukturelle und technische Veränderungen in Armee und Gesellschaft.

Darüber hinaus finden im Obergeschoss regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen statt, die einzelne Themen vertiefen oder aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren.

Maschinen und Motoren

Neben zahlreichen beeindruckenden Maschinen steht auch der letzte noch intakte deutsche U-Bootmotor der MAN G8V-Baureihe im Museum Stammheim. Ursprünglich wurde er jedoch nicht in einem U-Boot verwendet, sondern diente ab 1938 als Antrieb für einen Stromgenerator im Versorgungsgebäude der Reichszeugmeisterei München.

Am 30. April 1945 besetzten amerikanische Truppen das Gelände und nutzten es bis 1992 unter dem Namen McGraw Barracks.

Im Herbst 2002 gelang dem Museum der Erwerb dieses seltenen Stücks Technikgeschichte. Die Bergung stellte sich jedoch als äußerst anspruchsvoll heraus: Die Anlage war beim Bau des siebenstöckigen Gebäudes im zweiten Untergeschoss installiert worden – ohne Möglichkeit einer späteren Demontage.

Für den Ausbau musste der Motor zerlegt und Decken- sowie Wanddurchbrüche vorgenommen werden. Das größte Einzelteil wog 3,5 Tonnen. Mithilfe von Gleisbahnen und Seilzügen konnte die Maschine schließlich ans Tageslicht gebracht werden.

Wir sind stolz, diesen außergewöhnlichen Motor als technisches Kulturgut erhalten und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu haben.

Übergang zu Halle 3

Bundeswehr

Auf dem Weg zur Halle 3 begegnen Sie einer Auswahl historischer Panzer und gepanzerter Unterstützungsfahrzeuge der Bundeswehr. Zu sehen sind unter anderem:

  • Sanitätspanzer Hotchkiss
  • Kanonjagdpanzer (KaJaPz)
  • Mannschaftstransportwagen M 113
  • Spähpanzer Luchs
  • Bergepanzer M 88

Ein Teil der Fahrzeuge und Großgeräte wurde bewusst nicht auf Hochglanz restauriert, da Gebrauchsspuren und Patina den Charakter und die Geschichte der Exponate authentischer widerspiegeln.

Der Großteil der ausgestellten Fahrzeuge ist heute wieder fahrbereit – ein Beweis für die aufwendige Restaurierungsarbeit und den hohen technischen Anspruch des Museums.

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